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Blockhaus-Kita im Erzgebirge

<b>60 Gäste und das ‘Kita-Team Pusteblume’ feierten die Eröffnung der ersten deutschen Blockhaus-Kindertagesstätte.</b>

Im sächsischen Neudorf, am Fuße des Erzgebirges, steht Deutschlands erste Blockhaus-Kindertagesstätte. Anfang Januar wurde sie festlich eingeweiht. Den 60 geladenen Gästen heizte eine Mundartgruppe musikalisch ein. Die Eröffnungsrede hielt die Vorsitzende des Trägervereins der ‘Kita Pusteblume e.V.’, Sabine Lang. Der private Verein besteht schon seit 1996 und zählte bei der Gründung 35 Kinder.
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Gesund, schmutzig, glücklich
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Inzwischen hat die Pusteblume 196 Kinder zu betreuen, die auf mehrere Gebäude der Kommune Sehmatal aufgeteilt sind. Der steigende Platzbedarf und der in Deutschland seit August 2013 geltende Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz veranlassten den Verein zum Neubau, der neben der örtlichen Grundschule entstand. „Ein Haus muss sauber genug sein, um gesund leben zu können, und schmutzig genug, um glücklich zu sein“, begann Sabine Lang ihren Festvortrag. Die Mutter von vier Kindern lebt selbst hoch zufrieden in einem Blockhaus und setzte sich für diese Bauweise ein. Von der Elternschaft bekam sie tatkräftige Unterstützung, ohne die der Holzbau nicht durchsetzbar gewesen wäre. Schließlich hatten bei dem von Bund und Landkreis geförderten Projekt eher ‘Beton’- statt ‘Holz’-Köpfe das Sagen.

<b>Jens Weißflog gratuliert</b>

Die gewünschte ökologisch nachhaltige und gesunde Bauweise konnte ein Anbieter aus Cottbus liefern. Der Geschäftsführer der Firma Léonwood, Dieter Schenkling, freute sich, der Kita ein Zertifikat über die Nachhaltigkeit überreichen zu können: In den 159 verbauten Kubikmetern Holz sind 112 Tonnen Kohlenstoffdioxid langfristig gebunden. Dazu bekam der Verein vom Hersteller eine Spende über 3.000 Euro, die die Skisprung-Legende Jens Weißflog persönlich aushändigte: „Ein schönes Bild braucht einen schönen Rahmen“, gratulierte der Oberwiesenthaler süffisant, der selbst ein Blockhaus-Fan ist.

<b>Brandschutz erfüllt</b>

Der ebenerdige Blockbau der Wald- und Natur-Kindertagesstätte hat eine Grundfläche von 25 mal 20 Metern. Die Blockwände bestehen aus 20 Zentimeter starken Vierkant-Balken, für die der Hersteller das erforderliche Brandschutzgutachten vorlegen konnte.

<b>‘Ungedämmte’ Wände</b>

Unter dem flach geneigten, begrünten Pfettendach mit Sichtbalken liegen nach außen die Spiel-, Hygiene-, Schlaf- und Küchenzimmer. Zentral besteht ein weiter Flur, in dessen Mitte ein polygonaler Entspannungsraum Platz gefunden hat. Tannengrüne, dreifach verglaste Fenster, eine Fotovoltaikanlage, die Aufdachdämmung und eine Gasbrennwertheizung erfüllen den geforderten Wärmeschutz trotz ungedämmter Wände. Die Raumaufteilung wurde partiell mit weißen Leichtbauwänden gelöst. Die Kombination mit dem hellem Fichtenholz ist zeitlos. Die Böden sind mit rosa, gelbem und grünem Linoleum bedeckt. Überall wo es möglich war, wurden baubiologisch einwandfreie Baustoffe genutzt.

<b>42 Kleinkinder von ein bis drei Jahre</b>

Nach den ersten Reden entspannten sich die Gäste bei einer musikalische Einlage von Vorschulkindern. Darauf folgte die amüsante Vorführung der ein- bis zweijährigen ‘Glühwürmchen’-Gruppe. Zum Dank erhielten alle Kinder einen Léonwood- Stofflöwen und einen symbolischen Holzschlüssel überreicht. Auch der Bürgermeister, ein Landrat und Bundestagsabgeordnete hielten kurze Ansprachen. Sie beteuerten die sinnvolle Bauweise und bekräftigten weiterhin ihre Unterstützung. Schließlich ist das Erzgebirge zur Hälfte mit Wald bedeckt und eine traditionelle Holzbauregion. Das 500 Quadratmeter große Gebäude ist von nun an ein ganztägig behütetes Zuhause für bis zu 42 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren.

<i>Quelle: BLOCKhome,Ausgabe 2014-02, April bis Juni</i> Blockhome Nr. 2 2014 - Blockhaus Kita