Brigitte Frickes Weg zum Blockhaus
Von tiefer Schweden-Liebe zur Heimat im Blockhaus
Manchmal ist ein Haus nicht nur ein Ort zum Leben, sondern Ausdruck eines ganzen Lebensweges. Für Brigitte Fricke war der Bau ihres Blockhauses nicht nur eine architektonische Entscheidung – es war eine Rückkehr in vertraute Landschaften und eine stille Antwort auf eine bewegte Vergangenheit.
Zwischen Birke und Bruch – eine Flucht, die nachwirkt
„Ich wollte schon immer ein Blockhaus haben“, erzählt Frau Fricke mit leuchtenden Augen. Ihre Liebe zu Skandinavien, besonders Schweden, wurde durch eine Lehrerin entfacht und begleitet sie seit ihrer Kindheit – eine Landschaft der Birken, Seen und weiten Himmel, die sie auch an ihre Heimat im Brandenburgischen erinnerte. Eine Erinnerung, die ihr nach ihrer spektakulären Flucht in den Westen geblieben war.
Diese Flucht war mehr als ein biografisches Kapitel. Ihr damaliger Verlobter war Lehrer der Abiturklasse, die 1956 durch eine mutige Geste gegen das DDR-Regime geschlossen in den Westen floh – ein Ereignis, das später als „Das schweigende Klassenzimmer“ in Buch und Film aufgearbeitet wurde. Brigitte Fricke verlor im Zuge der politischen Repression ihr Elternhaus in Storkow, erhielt keine angemessene Entschädigung und kämpfte jahrelang vergeblich um Rückgabe. Ein adäquates Grundstück fand sie später am schwarzen Brett im Supermarkt. Der Ausschlag? Die große Birke, die sie sofort faszinierte. „Ich bin nicht zu den Menschen zurückgekommen, sondern in die Landschaft“, sagt sie mit leiser Klarheit.
Blockhaus: Natürlichkeit als Bauprinzip
Der Bau ihres Blockhauses am Scharmützelsee war ein Ausdruck dieser Rückkehr. Mit Hilfe von LéonWood®-Geschäftsführer Dieter Schenkling und mit tatkräftiger Eigenleistung, entstand ein Zuhause, das sich bewusst von ihrer Vergangenheit abhebt. „Was Sie hier sehen, ist Gold“, sagte Herr Schenkling bei ihrer ersten Begegnung – ein Satz, der ihr im Gedächtnis hängen geblieben ist und den sie damals genau so empfand. Der Grund für Frau Fricke, mit LéonWood® zu bauen.
In der Planung legte sie großen Wert auf Natürlichkeit und Offenheit. „Ich brauche Fläche, Licht und Dinge, die mir Freude machen – möglichst alles aus Naturmaterialien.“ So entstand ein Wohnraum mit wenigen Innenwänden, einem kleinen Erker mit großen Fenstern und alten Möbeln mit Geschichte. Selbst bei einem Einbruchversuch Jahre später wandte sie sich an Herrn Schenkling: „Ich dachte, keiner erinnert sich mehr an mich. Aber Sie haben sofort jemanden geschickt. Dafür bin ich bis heute dankbar.“
Vom Neuanfang im Blockhaus zur Mitgestalterin
Brigitte Fricke kam 1999 mit ihrem Blockhaus allein in das Dorf – heute ist sie ein fester Bestandteil der Gemeinschaft. Durch ihr kunsthandwerkliches Talent, insbesondere in der Wachsbatik, wurde sie von der Gemeinde schnell entdeckt. Sie half dabei, eine verfallene Schulscheune in ein kulturelles Zentrum zu verwandeln, war Mitbegründerin eines Förderverein und über zwanzig Jahre dessen stellvertretende Vorsitzende. „Ich bin als Miss Nobody hergekommen – und jetzt bin ich wirklich angekommen.“
Auch ihre Arbeit mit Menschen mit Behinderungen prägte sie tief: sie baute eine kreative Gruppe auf, die bis heute an organisierten Ausstellungen mit Behindertenkunst aus ganz Deutschland teilnimmt. „Es geht immer weiter“, sagt sie heute, „und ich kann anderen Mut machen, die vielleicht gerade eine schwere Zeit durchleben.“
Wohnen mit Holz in Wärme - über 25 Jahre im Blockhaus
„Ich würde nirgendwo anders mehr wohnen wollen“, sagt sie mit 90 Jahren und nach über 25 Jahren im Blockhaus. „Das Holz lebt mit mir mit. Das ist, als würde das Haus mit mir mitatmen.“ Und mit einem Lächeln fügt sie hinzu: „Vielleicht bin ich deshalb so alt geworden: weil ich in einem Blockhaus wohne.“ Alles Gute liebe Frau Fricke, auf noch viele schöne Jahre im Blockhaus!
Bauherrenbericht zum Download: Mein_Blockhaus_Brigitte_Fricke